Sprüche & Gedichte
Worte, die Trost spenden

Das einzig Wichtige im Leben
sind Spuren von Liebe,
die wir hinterlassen,
wenn wir ungefragt weggehen
und Abschied nehmen müssen.

(Albert Schweitzer)

Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust,
wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.

(Antoine de Saint-Exupéry)

Sprich nicht voller Kummer von meinem Weggehen,
sondern schließe deine Augen,
und du wirst mich unter euch sehen, jetzt und immer.

(Khalil Gibran)

Wenn der Tod unsere Augen schließt,
werden wir in einem Lichte stehen,
von welchem unser Sonnenlicht nur der Schatten ist.

(Schopenhauer)

Sterben, das ist der Weg zu dem Worte,
das ewig besteht, wenn Himmel und Erde vergeht.

(Albert Steffen)

Es gibt nichts, was die Abwesenheit
eines geliebten Menschen ersetzen kann.
Je schöner und voller die Erinnerung,
desto härter die Trennung,
aber die Dankbarkeit
schenkt in der Trauer eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne
wie ein kostbares Geschenk in sich.

(Dietrich Bonhoeffer)

Du bist ins Leere entschwunden,
aber im Blau des Himmels
hast du eine unfassbare Spur zurückgelassen,
im Wehen des Windes
unter Schatten ein unsichtbares Bild.

(Rabindranath Tagore)

Und wenn wie einmal das Schweigen sprach,
lass deine Stimme besiegen.
Jedem Hauche gib dich, gib nach,
er wird dich lieben und wiegen.

(Rainer Maria Rilke)

Und meine Seele spannte weit Ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.

(Joseph von Eichendorff)

Da ist ein Land der Lebenden
und ein Land der Toten,
und die Brücke zwischen Ihnen ist die Liebe,
das einzig Bleibende, der einzige Sinn.

(Thornton Wilder)

Ist nicht das Gedächtnis
unabtrennbar von der Liebe,
die bewahren will, was doch vergeht?

(Theodor W. Adorno)

Immer enger, leise, leise, ziehen sich die Lebenskreise,
schwindet hin, was prahlt und prunkt,
schwindet Hoffen, Hassen, Lieben,
und ist nichts in Sicht geblieben
als der letzte dunkle Punkt.

(Theodor Fontane)

Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe.
Ist es doch so wie mit der Sonne: Wir sehen sie am Horizont untergehen
aber wir wissen, dass sie „drüben” weiterscheint.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Wahrlich, keiner ist weise,
der nicht das Dunkel kennt,
das unentrinnbar und leise
von allen ihn trennt.

(Hermann Hesse)

Es kann die Ehre dieser Welt
Dir keine Ehre geben.
Was Dich in Wahrheit hebt und hält,
Muss in dir selber leben…

Das flücht‘ge Lob, des Tages Ruhm
Magst du dem Eitlen gönnen;
Das aber sei dein Heiligtum:
Von dir bestehen können.

(Theodor Fontane)

Es wirkt mit Macht der edle Mann
Jahrhunderte auf seines Gleichen:
Denn was ein guter Mensch erreichen kann,
ist nicht im engen Raum des Lebens zu erreichen.
Drum lebt er auch nach seinem Tode fort,
Und ist so wirksam, als er lebte:
Die gute Tat, das schöne Wort.
Er strebt unsterblich, wie er sterblich lebte.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Wandrers Nachtlied

Über allen Wipfeln
Ist Ruh‘
In allen Wipfeln
Spürest Du
Kaum einen Hauch;
Die Vöglein schweigen
Im Walde.
Warte nur! Balde
Ruhest du auch.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern,
einsam ist jeder Busch und Stein,
kein Baum sieht den andern,
jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
als mein Leben noch licht war.
Nun, da der Nebel fällt,
ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
der nicht das Dunkel kennt,
das unentrinnbar und leise
von allem uns trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern.
Leben ist einsam sein.
Kein Mensch kennt den andern,
jeder ist allein.

(Herrmann Hesse)